Vogls Arbeit bringt reale Objekte, Funktionen, Prozesse und Unfälle in den Galerieraum. Seine Transformationen besitzen oftmals einen erzählerischen, ja sogar performativen Aspekt. Regal ist die Rekonstruktion eines gefundenen Objekts oder genauer gesagt eines gefundenen Events: eine zusammengebrochene Einheit aus Holzregalen, einschließlich der gläsernen Gefäße voll mit eingemachten Früchten, welche einst darauf standen. The Night ist die Projektion einer kleinen Lichtscheibe, welche sich geradlinig in einem Bogen über die Wand bewegt. Albert zeigt zwei Versionen einer alten Fotografie eines männlichen Familienmitgliedes, als dieses noch ein Junge war. Auf der ersten Aufnahme trägt der Junge eine Uniform der Nazizeit. Auf der zweiten wurde diese zum Zweck der Anpassung durch ein Matrosenkostüm übermalt, damit das Foto auch nach dem Krieg noch vorzeigbar war.

Johannes Vogl wurde 1981 in Kaufbeuren geboren. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe, 2002-5; an der Akademie der Bildenden Künste, Wien, 2005-7; an der Kunsthochschule, Berlin-Weißensee, 2007-8; at the Universität der Künste, Berlin (UDK), 2008-9. Seine Arbeit wird im April 2011 in der Ausstellung Under Destruction, Swiss Institute, New York, USA zu sehen sein.